Roland Frey Selbstportrait

Über Roland FreyRoland Frey - 44 (Preview)

Aufgrund seiner früh erkannten Begabung wurde Roland Frey, 1927 – 2012 München, im 16. Lebensjahr in der Akademie der Bildenden Künste in München aufgenommen. Seine Lehrer waren die Professoren H. Kaspar, A. Schinnerer und W. Geiger. Die Technik der alten Meister, die ihm Vorbild wurde, eignete er sich an bei seiner Arbeit als Restaurator in Werkstätten für Kirchenmalerei und am Doener-Institut, dem Staatlichen Forschungsinstitut für Maltechnik in München. Die Gebrauchsgrafik und das Malen von Portraits, Kinder- und Genre-Bildern diente ihm zum Lebensunterhalt und vervollkommneten seine virtuose Technik.

Mit gleicher Konsequenz wie sein maltechnisches Studium betrieb Roland Frey das Studium der geistigen Grundlagen für seine Malerei. Er befasste sich eingehend mit Philosophie, Spiritualität und den großen Religionen.
Nachdem im letzten Jahrhundert die Religiosität als Bezugspunkt künstlerischen Schaffens verloren ging, musste der Künstler – so sieht es Roland Frey – eine neue Ausgangsbasis in sich selbst finden. Ist er dazu fähig, kann er, wie in allen Kulturen, seine Aufgabe als Wegweiser für andere erfüllen.

Roland Freys Bilder zeigen den Weg seiner Selbstfindung. Sie können aber auch anderen Seelen Impulse für die eigene Entwicklung geben. Ziel seines künstlerischen Schaffens war es, dem Menschen über seine persönlichen Grenzen hinaus zu helfen, ihn der letzten Wahrheit näher zu bringen. Die Wahrheit ist mit Logik und Verstand nicht erfassbar, kann aber wohl erfühlt und erlebt werden.

Das Werk der spirituellen Themen umfasst 46 Gemälde verschiedener Maltechnik, meist jedoch in Öl. Sie entstanden im Wesentlichen in den 1960er, weniger in den 70er Jahren.

Roland Frey: Warum male ich diese Bilder?

Es ist der große Antrieb, Dinge sichtbar zu machen, die in uns vorgehen, die wir durch Sichtbarmachung bzw. durch Konfrontation, ganz egal welcher Art, uns bewusst machen wollen. Der Antrieb zu diesem Bewusstmachungsprozess ist es ja, diesen latenten glückhaften Urzustand der Erlösung wieder zu erreichen.

Indem ich diese Bilder male, indem ich mir diese Dinge durch den Malprozess selbst bewusst mache, teile ich sie mit. Durch diese Mitteilung gebe ich meine Erfahrungen ab, andere nehmen sie auf, machen sie zu ihren eigenen Erfahrungen bzw. zu Mitteln ihrer eigenen Wege. Das gibt mich wieder frei für weitere Stufen.

Gerhard Havel:

Roland Frey gehört zu den maßgebenden Wegbereitern einer neuen Kunstrichtung, die ihre spezifische Ausdrucksform in einem esoterischen Naturalismus findet. Diese neue Form esoterischer Kunst ist ein wichtiger Faktor der menschlichen Evolution, deren Ziel in der graduellen Vollendung des menschlichen Bewusstseins liegt, demnach in einem Streben nach geistiger Schönheit. Die esoterische Kunst entspricht in ihren Erscheinungen und bedingten Formen immer einem universalen Prinzip. Dies war zu allen Zeiten und in allen Kulturen so. Jedoch mit der Hinwendung zu größerer Synthese offenbaren sich dem esoterisch orientierten Künstler neue Dimensionen erhabener Schönheiten.

Durch die Erkenntnisse unserer Zeit wird es möglich, in der Herrlichkeit der sichtbaren und verborgenen Schöpfung den Willen des höchsten geistigen Prinzips deutlicher zu erkennen.

P. J. Saher:

Roland Frey neigt in einem gewissen Sinne zur Romantik und er ist, seinem Wesen gemäß, ein Mystiker. Dementsprechend bedient er sich eines Symbolismus, weil geistige Wahrheiten nicht anders mitgeteilt werden können. Aber wie auch immer man sein Werk auslegen wird, wer wirklich sehen kann, wird in seinen Bildern einen größeren Realismus finden, als bei manchen, die sich Realisten nennen.

Einzig in einer bewussten Konfrontation der Umstände, wie sie sich, entsprechend dem jeweiligen individuellen Schicksal darbieten, liegt die Möglichkeit der Befreiung. Niemals ist sie in einer Flucht zu finden, gleichgültig in welcher illusionären Verkleidung sie sich anbietet.

Sein Werk ist Ausdruck einer Auseinandersetzung mit der Schöpfung und ein Hinweis für die menschliche Berufung, die irdischen Schranken durch Meisterung zu überwinden.